3 Watt EL34 SE-Verstärker
Dieser nur 20x25cm kleine Mini-Single
Ended-Amp mit seinen 2x3 Watt Leistung, ist ein Nachbau des 3 Watt EL34
Verstärkers von der Seite des
Röhren-Kramladens von Hans Borngräber.
Der Verstärker ist mit seiner
CD-Player Eingangsempfindlichkeit von 0,775V für Audio-Anwendungen
konzipiert worden. Für "Einsteiger" ist dieses Verstärkerchen optimal geeignet,
da es mit relativ wenigen, einfach zu beschaffenden Bauteilen auskommt. Die Schaltung
besteht aus je einer asymetrischen SRPP-Vorstufe, welche mit der 6SN7 Doppeltriode
aufgebaut ist. Die Asymmetrie der Vorstufe verleiht dem Verstärker einen etwas
trioden-ähnlichen Klang. Die beiden Endstufen mit den EL34 sind ebenfalls einfach
aufgebaut und besitzen in den Kathodenleitungen jeweils ein Pot-Meter zur BIAS-Einstellung.
Die Aussteuerungsanzeige fehlt bei meiner Version des Verstärkers.
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Die Kathodenbeschaltung habe ich
leicht verändert, um die BIAS-Ströme besser von aussen über Buchsen messen zu können.
Ausserdem wurde zusätzlich noch ein Widerstandswert angepasst, wie man im folgenden
Bild sehen kann. Beim Pot-Meter R15 auf ausreichend Leistung achten, > 2 Watt.
Alle Röhren sind von der Firma
Tube Town.
Als formschöne Alternative zur EL34 bietet sich übrigens noch
die 6CA7 von Electro Harmonix an.
Sie hat einen dickeren Glaskörper als die EL34.
Beide Typen sind direkt austauschbar. Der Klang der 6CA7 ähnelt dem einer Mischung
aus EL34 und 6L6.
Beim Aufbau waren zwei Hauptkriterien für
mich ausschlaggebend:
1. Möglichst wenige sichtbare Schrauben.
2. Übersichtliche Verdrahtung - keinen Kabelsalat.
Als Gehäuse wählte ich ein Standard Halbschalen-Stahlgehäuse von
Conrad Elektronik.
Sämtliche Bauelemente sowie Sockel und Lötleisten sind auf eine einseitig beschichtete
Epoxidharz Platine montiert, welche vorher
entsprechend gebohrt wurde.
Diese "Flächenmasse" wird nach der
Bestückung einfach mit dem Gehäuse niederohmig verschraubt. Alle Kabel werden zwischen
Platine und Gehäuse verlegt und durch Löcher an die entsprechenden Anschlüsse geführt.
Dies gewährleistet einen sicheren und übersichtlichen Aufbau.
Inbetriebnahme:
Als erstes werden ohne Röhrenbestückung
einmal die Anodenspannung sowie die Heizspannung an den Sockeln kontrolliert.
Danach können die Röhren bestückt und die Lautsprecher oder Lastwiderstände angeschlossen
werden um die BIAS-Ströme zu justieren. Die EL34 stellt man auf 60mA ein, d.h. an den
10 Ohm Kathodenwiderständen muss 0,6V Spannung abfallen. Wenn diese Werte fertig
eingestellt sind lässt man den Verstärker am besten 2-3 Stunden warmlaufen, damit sich
die BIAS-Ströme stabilisieren können.
Danach erfolgt erst der Hörtest. Bei diesem Amp war Brummen trotz AC-Heizung absolut kein
Thema.
Klanglich hat mich das "Verstärkerchen" überrascht. Mit seinen wenigen Watt erreicht
man an Boxen mit gutem Wirkungsgrad ausreichende Lautstärke. Der Klang ist sehr offen und
differenziert. Im Vergleich zu den EL34 bringen die 6CA7 etwas mehr Bass, dafür
scheinen sie mir im Mittel und Hochtonbereich etwas zurückhaltender.
Für weitere Fragen zum Aufbau oder bei Problemen kann man sich an das
Röhren-Kramladen-Forum wenden.